Wer plant, sich neben dem Beruf weiterzubilden, stellt sich zwangsläufig auch immer die Frage nach der Finanzierung. Gerade ein Fernstudium ist nicht billig und oft ist auch das Geld der Grund dafür, dass man es dann doch sein lässt. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, finanziell etwas nachzuhelfen. Ein Stipendium zum Beispiel. Oder ihr setzt euch einfach einmal mit eurem Chef zusammen und fragt direkt nach. Hier ein paar Vorschläge, wie euch euer Arbeitgeber unter die Arme greifen kann.
Finanzierung
Die einfachste und direkteste Form der Unterstützung ist natürlich die Finanzierung oder Teilfinanzierung der Weiterbildung durch den Arbeitgeber. Je nachdem welchen Nutzen sich der Arbeitgeber von eurer Weiterbildung verspricht wird er bereit sein, die Kosten oder einen Teil davon zu übernehmen. Natürlich könnt ihr neben dem Beruf lernen, was ihr wollt. Der Nutzen für das Unternehmen ist aber in der Planungsphase durchaus eine Überlegung wert.
Solche Finanzierungen sind oft an Verträge gekoppelt. Kein Arbeitgeber möchte eure Weiterbildung bezahlen und dann zusehen, wie ihr mit dem neuen Abschluss direkt zum nächsten Unternehmen wechselt. Meistens wird deswegen vertraglich festgelegt, dass ihr nach der Weiterbildung noch ein paar Jahre an das Unternehmen gebunden seit – oder den Betrag zurückzahlen müsst. Dieser Punkt bietet euch natürlich auch eine gute Verhandlungsgrundlage.
Gehaltserhöhung nach der Weiterbildung
Eine weitere Möglichkeit wäre eine indirekte finanzielle Unterstützung in Form einer Gehaltserhöhung nach absolvierter Ausbildung. Auf diese Weise kann das Unternehmen sicher stellen, dass es auch etwas von eurer Weiterbildung hat – und ihr habt einen guten Ansporn durchzuhalten.
In diesem Fall steht euch das Geld nicht direkt zur Weiterbildungs-Finanzierung zur Verfügung. Ihr könnt die Kosten für Fernstudium und Co. aber auch als Investition in die Zukunft sehen. Rechnet doch einfach vorher einmal aus, wie lange ihr arbeiten müsst, bis sich die Weiterbildung mit der Gehaltserhöhung refinanziert hat.
Zusatzleistungen
Nicht immer lässt sich eine finanzielle Unterstützung aushandeln. In solchen Fällen können jedoch meist andere Zusatzleistungen verhandelt werden. Diese haben meist den Vorteil, dass sie für den Mitarbeiter quasi ein steuerfreies Einkommen darstellen und das Unternehmen ebenfalls seine Abzüge verringern kann.
Oft müssen für ein Fernstudium zusätzliche Wege für Präsenzveranstaltungen zurückgelegt werden. Hierfür könnte ein Unternehmen zum Beispiel Tankgutscheine, eine BahnCard oder sogar einen Firmenwagen zur Verfügung stellen. Ebenso nützlich können Warengutscheine z.B. für Bücher oder eine Spesenerstattung für Übernachtungen sein.
Hier lohnt es sich, genau zu überlegen, was man braucht und wie einem der Arbeitgeber dabei unter die Arme greifen kann. Oft können dabei sehr zufriedenstellende Lösungen für beide Seiten gefunden werden.
Flexible(re) Arbeitsplatz-Nutzung
Flexible Arbeitszeiten sind in aller Munde, haben sich aber noch längst nicht in allen Unternehmen durchgesetzt. Doch auch hier besteht Verhandlungsspielraum. Immerhin verbringt ihr die Zeit mit Lernen und tut damit indirekt auch etwas für euren Arbeitgeber. Außerdem verkürzt sich die Wochenarbeitszeit nicht durch flexible Arbeitszeiten, sie wird bloß anders eingeteilt und kann so optimal auf euren eigenen Tagesrhythmus abgestimmt werden.
Fehlt euch daheim ein Arbeitszimmer oder habt ihr nicht die nötige Ruhe zum Lernen. In diesem Fall würde sich eine Regelung anbieten, die euch erlaubt euren Arbeitsplatz auch außerhalb der Arbeitszeiten zu nutzen.
Bildungsurlaub
Last but not least wäre da noch die Möglichkeit, Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen. Bildungsurlaub wird in Deutschland je nach Bundesland unterschiedlich geregelt. Neben dem gesetzlichen Mindestanspruch steht es eurem Arbeitgeber aber frei, euch weitere freie Tage zuzugestehen. Auch hier gibt es Verhandlungsspielraum nach oben.
Alles in allem gibt es eine Menge an Möglichkeiten, wie euch euer Arbeitgeber bei einer berufsbegleitenden Weiterbildung unterstützen kann. Bei der Verhandlung solltet ihr aber immer darauf achten, realistisch und fair zu bleiben. Eine nicht-abgeschlossene Weiterbildung bedeutet für euren Arbeitgeber Investitionen in ein Projekt mit ungewissem Ausgang (Zieht ihr die Ausbildung wirklich durch? Bleibt ihr danach im Unternehmen?). Auch Kollegen gegenüber gilt es, fair zu bleiben und nicht zu viele Extra-Würste in Anspruch zu nehmen. Schließlich ist eine Weiterbildung eure eigene Entscheidung und wird euch in Zukunft noch viele weitere Vorteile bringen.
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