Dieser Artikel ist Teil einer Blogparade zu einem Thema, das mir sehr am Herzen liegt: Endlich Zeit finden. Darüber könnte ich ja Stunden philosophieren – Zeit finden. Die meisten fangen ja noch nicht einmal an zu suchen und sagen schon von vornherein, dass sie keine haben. Das sind dann oft auch die Leute, die sich vorm schlafen gehen noch zwei Stunden Zeit nehmen um fernzusehen. Und das genau ist der Punkt.
Entscheidungen, wofür man sich Zeit nimmt, trifft man im Alltag ständig ganz unbewusst. Dann, wenn man morgens zur Arbeit geht und nachmittags noch zum Sport, wenn man nebenbei für eine Weiterbildung lernt oder sich abends vor den Fernseher setzt. Wenn man seine Zeit, sowohl für Arbeit als auch für Entspannung, bewusst nutzt, wird einem auch klar, dass man eine ganze Menge davon hat.
Diese Einstellung hilft mir sehr, denn neben meinem Vollzeitjob studiere ich, mache ab und zu Sport, reise viel umher, schreibe Blog-Artikel und sitze – natürlich – jeden abend vor dem Fernseher.
So weit, so gut. Aber wie läuft das jetzt im echten Leben? Wie geht man um mit akuter Auschieberitis und mangelnder Motivation?
Zeit und der Umgang mit ihr ist ein Thema, mit dem sich jeder ganz individuell befassen sollte. Natürlich gibt es haufenweise Ratgeber und Experten-Tipps dazu, aber letztendlich muss jeder für sich herausfinden, wie er tickt, wie er sich motiviert, ob er zur Früher-Vogel- oder Nachteulen-Fraktion zählt … Ein paar Gedanken dazu, mag ich aber trotzdem aufschreiben.
Selbstmotivation
Selbstmotivation fängt bei der Entscheidung für ein Fernstudium oder eine andere Form der berufsbegleitenden Weiterbildung an. Wer einen guten Grund für sich gefunden hat, verfügt damit meist auch über eine Motivations-Basis. Womit man sich ansonsten motiviert ist individuell ganz verschieden. Weitere Gründe, sich aufzuraffen, können sein:
- Endlich kommen die tollen neuen Textmarker zum Einsatz!
- Du kannst einen oder mehrere Punkte von deiner To-Do-Liste streichen.
- Du arbeitest auf ein Wochenende oder einen Urlaub hin, in dem du richtig faul sein wirst.
- Nach getaner Arbeit kannst du dich auf ein Treffen mit Freunden im Biergarten freuen.
- …
Noch mehr Motivations-Tipps findest du hier im Blog.
Planung und Spontanität
Eine gute Zeitplanung ist das A und O, wenn man Beruf, Weiterbildung und Leben unter einen Hut bringen will. Für mich bedeutet das, dass ich mir einen eher lockeren Zeitplan zurechtlege à la „in den nächsten beiden Wochen will ich Skript XY durcharbeiten“. Damit stecke ich mir Etappen-Ziele, bin aber nicht zu sehr gebunden, was deren zeitliche Umsetzung angeht und bleibe spontan. Für andere erweist es sich aber als sinnvoller, feste Termine zum Studieren festzulegen. Das empfiehlt sich gerade für Menschen mit starker beruflicher oder familiärer Einbindung oder akuter Aufschieberitis. Aber auch jene, die sich vor lauter Unsicherheit gar keine Freizeit gönnen können, sollten einen Terminplan in Erwägung ziehen – sowohl für’s Lernen als auch für Erholung.
Dran bleiben und Routinen schaffen
Aufraffen, Zähne zusammenbeisen, durchziehen – auch das gehört dazu, wenn man sich neben dem Beruf noch mehr Arbeit aufhalst. Aber das liest sich wahrscheinlich schlimmer als es eigentlich ist. Eine berufsbegleitenden Weiterbildung integriert sich ziemlich schnell in den Alltag und wird zur Routine. Bei wem das nicht so ist, der kann nachhelfen, indem er selber Routinen schafft. Dabei gilt: umso häufiger, desto schneller gewöhnt man sich daran. Also lieber jeden Tag ein kleines Arbeitspaket, als ein großes pro Woche.
Aufschieberitis
Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder irgendwann mal unter Aufschieberitis leidet und es sich hierbei nicht um das vielbeschriebene Phänomen einer kleinen, faulen Randgruppe handelt. Aufschieberitis äußert sich oft in einer „Keinen Bock“-Stimmung. So etwas ist völlig normal. Wie beim Sport oder beim Essen, gibt euch euer Körper (besser gesagt euer Gehirn) damit ein Zeichen, dass es für den Moment erst einmal reicht und ihr euch erholen solltet. Erst wenn ihr über mehrere Wochen nichts mehr auf die Reihe bekommt, solltet ihr an euch arbeiten. Ansonsten gibt euch eine gute Zeitplanung die Möglichkeit, eine temporären Aufschieberitis auch einmal durch Nichts-Tun auszukurieren.
Zeitfresser erkennen, Zeit finden und nehmen
Hier schlage ich noch einmal den Bogen zu meiner zugegeben etwas philosophischen Einleitung. Das Wichtigste bei der ganzen Sache ist für meine Begriffe eigentlich, dass man ein Gefühl für Zeit bekommt und sie bewusst nutzt. Mit gesunder Ernährung ist es nicht anders: Klar, kann man sich dabei auch einmal einen großen Burger mit Pommes gönnen. Das muss einfach manchmal sein. Den sollte man dann aber auch bewusst genießen und nicht einfach runterschlingen. Und genauso kann man auch Abende, ach was: ganze Wochenenden, faul auf der Couch rumgammeln. Nur bewusst sollte man es tun. Auf diese Weise kann man solche Phasen auch viel besser genießen und dabei richtig viel neue Energie sammeln. Und man wundert sich später auch nicht, wohin die Zeit wieder verschwunden ist.
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