Das Schreiben von Bachelorarbeiten und Masterarbeiten kann mühselig sein. Hier erfährst du, wie LaTex dir diese Arbeit erleichtert und welche Vorteile das Arbeiten mit LaTex für das Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten mit sich bringt – und natürlich, was LaTex eigentlich ist 😉
Was ist LaTex?
LaTex (sprich: Latech) ist eine Auszeichnungssprache für Textdokumente. LaTex bringt einige Vorteile gegenüber altbekannten Textverarbeitungsprogrammen mit sich und eignet sich damit ganz hervorragend für das Schreiben von Bachelorarbeiten und anderen langen Texten, wie Hausarbeiten, Abschluss- und Masterarbeiten und anderen wissenschaftlichen Ausführungen ganz allgemein. Was daran so toll ist, in einem Editor mit abstrakten Zeichen und Begriffen zu arbeiten statt in einem Textbearbeitungsprogramm , und welche Vorteile LaTex gegenüber Word hat, erfährst du im folgenden Blog-Artikel.
Du musst nicht mehr überzeugt werden und willst endlich mit LaTex durchstarten? Dann geht’s hier weiter zur Einführung in LaTex mit den wichtigsten Befehlen und einer kompletten LaTex-Vorlage.
Welche Vorteile bietet LaTex?
Welche Vorteile bietet LaTex nun gegenüber einem “normalen” Textverarbeitungsprogramm wie Word? Hier die drei wichtigsten:
- Es gibt keine absoluten Formatangaben.
- Ein Dokument kann aus beliebig vielen Dateien bestehen.
- Inhalte können ganz einfach mit Variablen gesteuert werden.
Natürlich kannst du auch mit Word viele Dinge automatisieren (Inhaltsverzeichnis, Überschriften, Textverweise, …) aber bei obigen Punkten wird es sehr schnell ein sehr umständlich.
Sehen wir uns also diese drei Vorteile einmal genauer an. Nachfolgend findest du nicht nur ein paar hilfreiche Erklärungen, sondern auch Beispiele, die du so (oder etwas angepasst) direkt in dein LaTex-Projekt übernehmen kannst.
In LaTex gibt es keine absoluten Formatangaben
In LaTex werden Dinge wie Schriftgröße, Schriftart, Blocksatz, usw. einmalig zu Beginn des Dokuments definiert und können daher jederzeit einfach angepasst und wiederverwendet werden. Im Text selbst werden nur noch relative Angaben zu den Formatvorgaben gemacht.
Zu Beginn steht dann zum Beispiel:
\documentclass[a4paper,10pt]{extarticle}
Bedeutet: Wir schreiben einen Artikel auf A4-Papier mit Text in Schriftgröße 10.
Im Dokument selbst benutzt man dann nur noch relative Angaben zur Schriftgröße des Textes. Zur Verfügung stehen die folgenden:
\tiny{sehr kleiner Text} \small{etwas kleiner als normal} \normalsize{Normalgröße} \large{etwas größer als normal} \Large{noch größer} \LARGE{viel größer} \huge{seeehr groß} \HUGE{abartig groß}
Alle davon können für größere Textabschnitte auch als Block definiert werden.
\begin{small} Hier steht der etwas kleinere Text. \normalsize{Kurz was in Normalgröße} Weiter in klein. \end{small}
Ein Dokument kann in LaTex aus beliebig vielen Dateien bestehen
Das ist insbesondere in Gruppenarbeiten nützlich. Einfach die Kapitel in eigene Dateien auslagern und an der richtigen Stelle mit \include{dateiname}
oder mit \input{dateiname}
einbinden. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass \include{}
automatisch einen Seitenumbruch durchführt und \input{}
selbst weitere \input{}
enthalten kann.
LaTex ist hier schlau genug, Kapitelnummerierungen und Textverweise automatisch richtig fortzuführen, genau so als stünde alles in einer Datei.
Mit LaTex kannst du deine Inhalte durch Variablen viel besser steuern
Das klingt zunächst mal etwas kompliziert, aber wer es einmal verwendet hat, will es nicht mehr missen. Einfache Textdefinitionen benutzen \def
:
\def \meinevariable {Das soll nachher gedruckt werden.}
Verwendet wird dann im Text nur noch
\meinevariable
Wir können auch unsere eigenen Farben definieren:
\definecolor{middlegray}{rgb}{0.5,0.5,0.5}
Richtig spannend wird es, wenn wir unseren Text mehrsprachig pflegen möchten. Das mag bei Hausarbeiten nicht so oft vor kommen, aber sobald ihr LaTex für euch entdeckt habt, schreibt ihr einfach alles in LaTex und einen Lebenslauf will man vielleicht auch mal in Englisch haben. Nichts einfacher als das:
% Hier die Sprache einstellen. Entweder de für Deutsch oder en für Englisch \providecommand\locale{en} % Nachfolgendes muss nicht geändert werden \usepackage[ngerman,english]{babel} \usepackage{ifthen} \def\localedef#1#2{ \ifthenelse{ \equal{\locale}{#1} }{ \selectlanguage{#2} \expandafter\def\csname#1\endcsname ##1{##1} }{ \expandafter\def\csname#1\endcsname ##1{} } } \localedef{de}{ngerman} \localedef{en}{english}
Im Text können jetzt beide Sprachen parallel gepflegt werden:
\de{Deutscher Text.} \en{English text.}
Je nachdem welche Sprache eingestellt ist, erscheint im Dokument nur die entsprechenden Texte.
Du bist neugierig geworden und willst wissen, wie du am besten mit LaTex anfängst? Hier findest du eine Einführung in LaTex mit den wichtigsten Befehlen und einer kompletten LaTex-Vorlage.
- Einführung in das Schreiben wissenschaftlicher Arbeiten mit LaTeX - Oktober 29, 2015
- Warum du deine Bachelorarbeit mit LaTex schreiben solltest - Oktober 28, 2015